Zunächst einmal müssen die Hafertage unterschieden werden:
Auf der einen Seite gibt es die strengen Hafertage (nach Carl van Noorden), welche aus drei Hafermahlzeiten pro Tag bestehen. Die ursprüngliche Version der Kur, welche Anfang des 20. Jahrhunderts Anwendung fand wurde im Laufe der Zeit immer wieder in Menge und Zusammensetzung geändert, bis es zu nachfolgender Variante kam. Diese wird wie folgend umgesetzt:
• 3 x 70 g Haferflocken zubereitet mit jeweils 500 ml Wasser oder Brühe
• Lediglich die Zugabe von Kräutern oder Gewürzen ist gestattet, dabei sollte beachtet werden, dass Gewürzmischungen gerne mit versteckten Zuckern versehen sind und deshalb gemieden werden sollten
• Die strengen Hafertage sollten maximal bis zu vier Tage hintereinander durchgeführt werden
• Zwischen den Mahlzeiten sollten wenigstens vier Stunden vergangen sein
• Zwischenmahlzeiten sind nicht gestattet
• Es sollte auf ausreichenden Zufuhr von Flüssigkeit geachtet werden (Wasser oder ungesüßter Tee)
• Für Abwechslung kann über die Verwendung unterschiedlicher Haferprodukte gesorgt werden: Kernige Haferflocken, zarte Haferflocken oder Haferkleie
Neben den strengen Hafertagen, welche sehr geeignet sind um eine Insulinresistenz zu durchbrechen, gibt es noch die gemäßigten Hafertage. Diese bieten geschmacklich mehr Abwechslung , sind dabei nahezu genauso effektiv wie die strenge Variante. Der Ablauf besteht dabei aus
• 3 Mahlzeiten mit jeweils 60-80 g Haferflocken. Diese werden mit 300-500 ml Wasser oder Gemüsebrühe zubereitet
• Erlaubt ist die Würzung mit Zitronensaft, Süßstoff, und Kräutern
• Geschmacklich aufgewertet können die Mahlzeiten mit Gemüse (max. 50 g), Beeren (max. 50g) oder ungesalzenen Nüssen (max. 20 g)
• Es sollten maximal 3 Hafertage durchgeführt werden
• Es dürfen keine anderen Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße Anwendung finden
• Zwischen den Mahlzeiten sollten mindestens 4 Stunden liegen und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden
Hinsichtlich der Wahl des Gemüses sollte auf kohlenhydratreiche Sorten verzichtet werden (z.B. Erbsen, Zuckermais, Karotten). Beeren sind von Natur aus zuckerarm und somit gut geeignet für die Anwendung während der gemäßigten Hafertage. Bei den Nüssen sind vor allem Mandeln und Walnüsse gut geeignet.